Die richtigen Tools im Requirements Engineering: Worauf es wirklich ankommt

Wie im Blogbeitrag „Von der Idee zum Produkt: Requirements Engineering gibt die Richtung vor” bereits beschrieben, sind Anforderungen ein wesentlicher Bestandteil jedes Projektes.

Um diese möglichst einfach und effizient zu erfassen und zu verwalten, gibt es eine ganze Palette an Tools. Diese Tools unterscheiden sich aber in vielen Punkten.
Sei es im Funktionsumfang oder auch bei den Kosten, zum Beispiel für Lizenzen oder der Wartung.

Je nachdem, für welches Projekt die Anforderungen erhoben werden sollen, sind auch die benötigten Funktionen sehr verschieden. So werden zum Beispiel für ein Projekt der höchsten Sicherheitsanforderungsstufe (SIL4), neben den Anforderungen selbst, auch noch Informationen zur Safety Relevanz der Anforderungen und die Nachverfolgbarkeit (Traceability) gefordert.

Hauptmerkmale von Tools für das Requirements Engineering

Um ein geeignetes Werkzeug für die beabsichtigte Produktentwicklung / das Produkt-Portfolio auszuwählen, müssen zahlreiche Punkte berücksichtigt werden.

Die aus unserer Sicht wichtigsten Eigenschaften sind in der folgenden Abbildung dargestellt und danach kurz beschrieben.

 

Wichtigste Punkte zur Auswahl eines RE Tools

Abbildung 1: Wichtigste Punkte zur Auswahl eines RE Tools

 

  • Anforderungen erstellen / verwalten: Das Tool muss in der Lage sein, Anforderungen zu erstellen und zu verwalten.
  • Schnittstellen: Das Tool muss über definierte Schnittstellen mit anderen Anwendungen / Tools kommunizieren können.
  • Baseline / Versionierung / Review: Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Baselines gesetzt werden können, um den Reviewprozess und das Konfigurationsmanagement bestmöglich zu unterstützen. Das Tool muss in der Lage sein, jeder Anforderung eine eindeutige ID zuzuweisen.
  • Kosten: Ein nicht zu vernachlässigender Punkt sind die Kosten für Lizenzen, Erweiterungen, Trainings etc.
  • Handling: Die Bedienung muss möglichst einfach, intuitiv und effizient sein. Ein weiteres Stichwort hierzu ist die Multi-User Unterstützung.
  • Support: Auch das Vorhandensein und die Qualität von unterstützenden Anleitungen sollte berücksichtigt werden.
  • Randbedingungen: Nicht zu vergessen sind die Randbedingungen wie Standort des Servers oder ob das Tool in der entsprechenden Branche zertifiziert ist.

 

Die oben genannten Begriffe sind lediglich Oberbegriffe, die einer weiteren Spezifizierung bedürfen. Zusätzlich sollten die Tests nach Möglichkeit direkt mit den Anforderungen verknüpft und im selben Tools verwaltet werden können.
Dadurch werden einerseits Medienbrüche vermieden und andererseits wird die Traceability zwischen Anforderungen und Tests erleichtert.

 

Sobald ein Anforderungskatalog vorliegt, kann dieser für alle in Frage kommenden Tools nach eigenen Vorstellungen bewertet, erweitert und priorisiert werden. Dafür eignet sich eine Nutzwertanalyse, mit der verschiedene Kriterien gewichtet und unabhängig beurteilt werden können. So können beispielsweise den Kosten oder einer spezifischen Schnittstelle ein hohes Gewicht gegeben werden.

 

Mit dem Resultat der Analyse haben Sie eine gute Diskussionsgrundlage für die Auswahl des idealen Tools.

 

Aufgrund unserer Tätigkeit für verschiedene Kunden, haben wir grosse Erfahrung mit einer Vielzahl von Tools, wie Polarion, Doors NG und vielen weiteren.

Gerne beraten wir Sie und sind Ihnen bei der Auswahl behilflich.

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Daniel Niggli

Daniel Niggli
BSc BFH in Mikrotechnik
Testmanager, Testengineer

Über den Autor

Daniel Niggli arbeitet seit knapp 3 Jahren bei der CSA Engineering AG.
In den letzten Jahren durfte er in verschiedenen Rollen als Projektleiter, Verifizierer und Requirements Engineer an diversen Projekten rund um die funktionale Sicherheit mitwirken.
Unter anderem hat er ein bestehendes Pflichtenheft für ein automatisiertes Warnsystem überarbeitet.

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